Das passende Pflegeheim finden
Ein Heim kann die beste Lösung sein, um pflegende Angehörige zu entlasten oder um Pflegebedürftige nicht in Einsamkeit verkümmern zu lassen. Um das passende Pflegeheim zu finden, sind die folgenden Punkte wichtig:
Vergleichen Sie Pflegeheime
Besuchen Sie mehrere Häuser. Sprechen Sie mit Bewohnern, Pflegern und Besuchern. Gibt es spezielle Angebote, etwa für Demenzkranke, die für Sie wichtig sind? Hilfreich ist dabei, wenn Sie eine Checkliste erstellen und die einzelnen Punkte abfragen. Die Checkliste sollte folgende Punkte beinhalten.
Wichtige Fragen sind
- Wo liegt das Heim – im Ortskern oder am Stadtrand?
- Ist das Haus ruhig und zu jeder Zeit gesichert?
- Sind öffentliche Verkehrsmittel in der Nähe?
- Sind Parks und Cafés leicht zu erreichen?
- Gibt es Einkaufsmöglichkeiten in der nahen Umgebung?
- Liegt das Pflegeheim auch für Besucher günstig?
- Befindet sich ein Krankenhaus in der Nähe?
- Finde ich als Besucher einen nahegelegenen Parkplatz?
Tipps für die Pflegeheim Suche
Wer berät mich bei der Pflegeheimsuche?
Ambulanter Pflegedienst oder stationäre Pflege, Pflegegrad und Pflegegeld – bei der Versorgung der Senioren tauchen viele Fragen auf. Die Gesetze sind kompliziert und ändern sich oft. Da ist guter Rat wichtig. Und den bekommen Sie bei einem Pflegestützpunkt. Jeder Pflegebedürftige und seine Angehörigen haben einen Anspruch auf diese Unterstützung, unabhängig von ihrer Kassenzugehörigkeit.
Beratung erhalten Sie auch von anderen Stellen, die zum Beispiel bei der Gemeinde eingerichtet wurden. Auch Caritas und Diakonie sowie wohltätige Stiftungen. Die Anlaufstellen in ihrer Nähe finden Sie einfach beim Zentrum für Qualität in der Pflege
In Rehakliniken und Krankenhäusern kümmert sich der Sozialdienst darum, wie es nach einem Klinikaufenthalt weitergeht, zum Beispiel in einem Heim. Besser ist aber noch eine zweite Meinung aus externer Sicht, um eingefahrene Wege zu vermeiden und das Beste für Sie bzw. Ihren Angehörigen zu finden.
Bereiten Sie sich auf ein Gespräch mit einem Heim vor. Notieren Sie sich die Punkte, die Sie in jeder Einrichtung fragen wollen. Halten Sie die Antworten fest und vergleichen Sie.
Was kostet die Unterbringung?
Die Preise für Pflegeheime sind sehr unterschiedlich. Pro Monat verlangen Pflegeeinrichtungen zwischen 1.800 und 4.000 Euro. Die Höhe ist abhängig vom Pflegeaufwand und der Lage und Ausstattung des Pflegeheims. Jeder Bewohner trägt einen Eigenanteil.
Die Höhe dieses Eigenanteils ist unabhängig vom Pflegegrad für alle Heimbewohner gleich. Aber der Eigenanteil unterscheidet sich von Heim zu Heim.
Was zahlt die Pflegeversicherung?
Die gesetzliche Pflegeversicherung übernimmt nur einen Teil der Kosten eines Pflegeheims. Die Höhe richtet sich nach der Pflegebedürftigkeit und reicht von 770 Euro monatlich bei Pflegegrad 2 bis zu 2.005 Euro bei Pflegegrad 5. Den Eigenanteil und die sogenannten Hotelkosten (Unterkunft und Verpflegung) und Investitionskosten (Instandhaltung und Modernisierung) muss der Bewohner bzw. seine Verwandten bezahlen. Wer finanziell nicht in der Lage ist, für die Kosten aufzukommen, kann über das Sozialamt einen Zuschuss beantragen.
Pflegegeld für Unterbringung im Pflegeheim (vollstationär)
Pflegegrad | Pflegegeld |
Pflegegrad 1 | 125 EUR/Monat |
Pflegegrad 2 | 770 EUR/Monat |
Pflegegrad 3 | 1.262 EUR/Monat |
Pflegegrad 4 | 1.775 EUR/Monat |
Pflegegrad 5 | 2.005 EUR/Monat |
Ohne Pflegegrad im Altenheim leben
Früher war das Altersheim der Oberbegriff für jegliche Unterbringung alter Menschen. Heute versteht man unter Altenheim etwas Konkretes: Ein Zuhause für Menschen, die keinen eigenen Haushalt mehr führen können, aber auch noch nicht pflegebedürftig sind.
Die Bewohner von Altenheimen leben in der Regel in Einzel- oder Mehrbettzimmern mit Bad und WC. Manche Einrichtungen bieten die Möglichkeit zur Selbstverpflegung, andere nicht. Altenheime bieten ihren Bewohnern ärztliche Betreuung, Freizeitangebote und sozialen Kontakt. Mit dem Träger der Einrichtung wird ein Heimvertrag abgeschlossen, der dem Heimgesetz unterliegt.
Alternative zu Pflegeheim
Es gibt eine Vielzahl an neuen Wohnformen, die es Senioren ermöglichen, im Alter weitgehend selbstständig und individuell zu leben.
Seniorenresidenz oder Wohnstift
Das sind die eleganteren Varianten des Pflegeheims. Sie bewohnen ein eigenes Apartment in einem Rahmen, der je nach Ausstattung einen Gemeinschaftsraum, Pool, Sauna, Kirche, Café und Konzertsaal beinhalten kann.
Betreutes Wohnen
Betreutes Wohnen bedeutet Wohnen mit Service. Hier mieten sich Pflegebedürftige in altersgerechten Wohnanlagen ein und kaufen sich ganz nach Bedarf Serviceleistungen dazu. Das reicht von der allgemeinen Hilfe in der Wohnung (Putzen, Einkaufen) bis zu individuellen Pflegeleistungen. Diese privatwirtschaftlichen Angebote unterscheiden sich untereinander je nach angebotenen Leistungen, Ausstattung und Lage bei den Kosten erheblich. Hier lohnen sich Preisvergleiche besonders.
Wohngemeinschaft
Mehrere Mieter teilen sich eine Wohnung, in der jeder ein eigenes Zimmer hat. Je nach Notwendigkeit werden sie von Helfern im Haushalt und von Pflegediensten unterstützt.
Stationäre Hausgemeinschaft
Mehrere Wohngruppen befinden sich in einem Haus. Jeder kann in seinem Rahmen etwas zum Gemeinschaftsleben beitragen, so gut er kann.
Fazit Pflegeheim
Die Entscheidung für ein bestimmtes Pflegeheim sollte in aller Ruhe getroffen werden. Nicht nur die nackten Fakten bestimmen die Auswahl. Wägen Sie ab, sprechen Sie mit Freunden oder Bekannten über Ihre Gefühle. Erinnern Sie sich daran, in welchem Heim Sie sich spontan wohl gefühlt haben. Der Wohlfühlfaktor ist nicht weniger wichtig als alle anderen Kriterien.
Handeln Sie frühzeitig, warten Sie nicht bis zu dem Moment, wo der Pflegefall eintritt. Lassen Sie sich beraten, welche Möglichkeiten es gibt, ob ambulante Hilfe ausreichen kann oder stationäre Unterbringung unvermeidlich sein wird. So haben Sie die nötige Ruhe, um das passende Heim zu finden.
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